Veysel Guezel

Veysel Guezel
"90% der Systeme funktionieren unter Adrenalin nicht"

Ein Leben im Kampfsport

Veysel Guezel hat früh in seiner Entwicklung mit Kampfsport und Selbstverteidigung angefangen. Er sammelte dabei Erfahrungen in verschiedenen Kampfsportarten wie Karate, Thai Boxen, Kick Boxen, sowie Wing Tsun. 
Die Effektivität und die Universalität, sowie die schnelle Erlernbarkeit überzeugten Ihn später, sich auf den militärischen Nahkampf zu spezialisieren. Er wurde bei einem damals schon relativ bekannten Master, zu einem Instructor ausgebildetet. Veysel Guezel bildete im Anschluss als Erster, neben dem Master Trainer, weitere Instruktoren aus und eröffnete selbst mehrere Schulen. 
Später ging Veysel Guezel seinen eigenen Weg und entschied sich dieses Wissen exklusiv in einem Personal Training zu vermitteln. Er unterrichtete jahrelang in Düsseldorf und NRW, sowie anderen Orten erfolgreich in Personal Trainings. Inzwischen ist er in ganz Europa aktiv.
Die Studenten bekommen hier die Möglichkeit von seiner nun mehr als 30-jährigen Erfahrung zu profitieren.


Interview

LSK: Warum sind Sie so überzeugt, dass Ihr System das Beste der Welt ist?

VG: Die Antwort liegt letztendlich im Ergebnis für die Schüler. Wenn über 90% alleine schon nach einem Schnupper Training, also nach 2 Stunden sagen, dass sie mehr gelernt haben, als die Jahre zuvor oder von dem Lerneffekt sehr begeistert sind, bestätigt das die Effizienz meiner Ausbildungstechnik VGTS (Veysel Guezel Tactical System)

LSK: Und wie erreichen sie das ? Was ist also das Geheimnis ihres Erfolges?

VG: Kurz gesagt, werden ein paar Techniken kombiniert angewendet. Diese zu erlernen geht schnell. Die weit verbreitete Technikverliebtheit ist ein großes Handicap in anderen Ausbildungssystemen. Eine effektive, sowie schnelle Selbstverteidigung ist ausschlaggebend für einen Erfolg im Ernstfall. 

In meinen Kursen verzichte ich komplett auf diese Technikverliebtheit. Es wird ausschließlich das vermittelt, was wirklich funktioniert. Als zweites Problem sehe ich die Technikvielfalt in vielen Ausbildungssystemen. Die große Anzahl der zu erlernenden Techniken, für eine einzige Situation und Bewegung, bergen kritische Nachteile. Diese Techniken erfordern sehr viele Trainingseinheiten. Dazu kommt, dass unter Adrenalin in einer extremen Situation, das ganze sehr erschwert wird. Zeit ist dann kritisch und entscheidet über Sieg oder Niederlage. Diese vielen Techniken machen es geradezu unmöglich, diese in einem Bruchteil einer Sekunde anzuwenden! Darum verlieren viele gute Schüler und Trainer tatsächlich im realen Kampf gegen den erfahrenen Strassenschläger oder Aggressor. 

Wir Spezialisten sprechen von einem Problemkomplex in der Anwendungs-, Abspeicherungs-, sowie Abruffähigkeit. Hier besteht der Kern des Problems in der praktischen Anwendung der Selbstverteidigung.
In meinem System hingegen, erlernen sie nur wenige Techniken. Diese jedoch lösen fast sämtliche Situationen in der Realität. Einem Außenstehenden kommt es so vor, dass viele Techniken zur Anwendung kommen. Tatsächlich sind es nur wenige Techniken, welche kombiniert angewendet werden. Sie kommen flexibel in den Situationen zur Geltung ohne dass diese Situationen vorher im Training so erprobt wurden müssen. Diese Fähigkeiten haben nur ganz wenige Personen. Und dieses System gibt diese meinen Schülern.

LSK: Interessant. Sie behaupten auf ihrer Homepage, dass man bei ihrem System schon nach einigen wenigen Stunden besser ist, als Andere nach jahrelangem Training. Man kann kaum glauben, dass man mit Ihrem System so erfolgreich ist. Worauf basiert dies?

VG: Das bessere System siegt! Die schlichte Konzentration auf das Wesentliche bringt hierbei den Erfolg. Meine Empfehlung lautet, dass Sie bei Ihrer Suche nach einem SV System darauf achten, welches System Ihnen dient und nicht umgekehrt, dass sie nicht dem System dienen. Sonst sehe ich in diesem Fall Interessenkonflikte.

LSK: Was meinen Sie damit genau?

VG: Der Schüler sollte darauf achten, was man mit einem Ausbildungssystem, in welcher Zeit erlernen und erreichen kann. Der Trainer ist eigentlich darum sekundär. Dieser kann sehr gut sein, weil er über besonders gute Qualitäten verfügt, weil er sehr lange und sehr hart trainiert hat und das System kaum eine Rolle spielt. Solch eine Person wäre vermutlich in jedem System gut. Es liegt weniger an der Anzahl der Jahre, welche ein Trainer praktiziert hat. Vielmehr ist das richtige System ausschlaggebend für das Ergebnis! Ein System, sollte darum einem Schüler ermöglichen, das Optimum zu erreichen. Ein Schüler muss im Ernstfall die Selbstverteidigung selbst ausführen. Kein Trainer kann ihm in diesem Moment dann beistehen. 

LSK: Okay verstehe. Machen es deshalb nicht einige Personen so, dass sie verschiedene Systeme erlernen und kombinieren?

VG: Die Kombination verschiedener Systeme, kann aber auch zum Verhängnis führen! Das kann dann die Niederlage in einer realen Situation bedeuten. Das Problem liegt meines Erachtens daran, dass verschiedene Systeme miteinander kombiniert werden. Zu sagen, in dieser Situation benutze ich dieses System und in einer anderen Situation dieses System, klingt für mich sehr naiv. Generell ist es schwierig, geradezu fast unmöglich, diese verschiedenen Systeme zu kombinieren. Besonders gilt dies bei Angriffen mit verschiedenen Waffen oder Gegenständen.
Bei rund 70% der UFC- oder sogenannten Käfigkämpfe, finden diese am Boden statt, in der realen Situation jedoch sehr oft im Stand. Da Aktionen wie Beißen, Kopfnuss oder Eingriff in den Genital- & Augenbereich nicht in Erwägung gezogen werden dürfen, welche jedoch in realen Situationen so gehandhabt werden, bleibt das Training praxisfern. Würde man diese Situationen einbeziehen, wären die Trainingsabläufe bzw. die Kampfabläufe ganz anders.
Ich bin gerade dabei, ein Schreiben für die UFC, sowie den WWFC vorzubereiten um darzustellen, wie man das ganze realer gestalten kann. Auch könnte man einiges interessanter für die Zuschauer von Kämpfen gestalten, um minutenlange Szenen am Boden attraktiver und kürzer für die Zuschauer zu machen. Mit nur einigen Regeländerungen ist es möglich, einen absoluten realen Kampf sehr nahe zu kommen. Ich hoffe, dass dies einmal ausprobiert und getestet wird, zumal die Gefahren für die Kämpfer nicht gesteigert werden.

LSK: Dann hoffen wir mal, dass sie damit Erfolg haben werden und bedanken uns für das Interview.

VG: Ich bedanke mich ebenfalls!


Das Interview wurde im Oktober 2019 durchgeführt


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